Montag, 8. Februar 2016

Mein Meilenstein - das Manuskript ist fertig!


Die Dunkelheit ist einem funkelnden Sternenhimmel gewichen. Meine „Sterne“ sind nun 
Der bisherige Titelentwurf
ganz deutlich zu sehen, das Manuskript ist fertig und mit 613 Normseiten noch umfangreicher als erwartet. Wochenlang wurden Korrekturen eingepflegt – schöne Grüße nach Eisfeld – und in einem letzten Kraftakt hunderte von Ellis’ und Hans’ Apostrophe korrigiert und das Layout angepasst.

Doch nach der Arbeit ist vor der Arbeit. Maximi optimiert mir hoffentlich wieder meinen Titel-Entwurf und als nächstes muss ein tiptoppes Exposé her. 
Parallel bin ich noch immer auf der Suche nach einem guten Klappentext. Vielleicht klickt Ihr Euch mal HIER rein und HIER und kommentiert mir, welcher Klappentext Euch am besten gefällt.
Wovon „Sterne sieht man nur bei Nacht“ handelt - in einem Satz?
Es geht um einem jungen Mann, der versucht, trotz der Krebserkrankung seiner Mutter, sein bisheriges Leben weiterzuführen, aber gezwungen wird, sich mit den großen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen.
Noch Fragen?

Die ganz neugierigen können hier gleich erfahren, worum es in den ersten Kapiteln gehen wird

Montag, 18. Januar 2016

Das beste Jahr meines Lebens...

Das beste Jahr meines Lebens war das Jahr, in dem meine Mutter an Krebs gestorben ist. Es war gleichzeitig auch das schlimmste.
Mit dem Buch "Sterne sieht man nur bei Nacht" versuchte ich literarisch zu erarbeiten, ob ein Zusammenhang bestand.
Eine mögliche Antwort ist bereits im Titel versteckt: Sterne sieht man nur bei Nacht. Wenn jemand Glück hat, so wie ich damals, passieren die großartigen und die schrecklichen Ereignisse nebeneinander und verstärken einander. 2006 war das Jahr des Sommermärchens und ich ahnte, dass auf das Märchen eine Realität voller Tränen und Verzweiflung folgen wird. Auch Hans lasse ich das Märchen, das er vor allen Dingen in Paris erlebt, in vollen Zügen auskosten. Er ahnt, dass das Leben wie er es kannte bald für immer zu Ende sein wird.

Freitag, 15. Januar 2016

Über das Schreiben: Dichtung und Wahrheit

Eine recht lustige Passage aus "Sterne sieht man nur bei Nacht", in der Hans auf einem
Festival zwei Freundinnen erklärt, wie seine Geschichten entstehen, fiel leider dem Lektorat zum Opfer.
Auch wenn der fiktive Hans im Buch KEIN Schriftsteller sein wird, ist die Passage fast zu schade, um sie Euch vorzuenthalten.

Also Vorhang auf:

Hans Wegmann versucht zu erklären, wie er zu seinen Kurzgeschichten inspiriert wird:

„Ich hab deine letzte Geschichte gelesen“, sagte Eva an Hans gewandt.
Er hielt den Plastikbecher fest umklammert und fühlte die Kälte des Getränkes. Hans versuchte erst gar nicht, die Genugtuung in seiner Stimme zu verhehlen: „Wie schön. Ich wusste gar nicht, dass die überhaupt gelesen wird. Und? Wie fandest du den Text?“, fragte er.
Eva überlegte und sagte diplomatisch: „Du schreibst leicht und unterhaltsam“, sie machte eine Pause.  „Aber ich finde es sehr mutig, eine Geschichte ins Internet zustellen, wo jeder weiß, dass sie im Café Rote Mühle spielt und man kein Genie sein muss, dass sie die Loni Schneider ist und der Hauptcharakter natürlich du selber bist. Und dann habt ihr auch noch Sex.“
Hans trank den letzten Rest von seinem Cuba Libre und nickte Markus zu, ob er ihm nicht noch einen mischen könnte. 
„Das ist eine fundierte Kritik“, sagte Hans. „Das brauche ich. Aber…“
„Hört, hört, jetzt kommt die Verteidigung.“
„Genau, ich erkläre euch gerne, wie die Geschichte zustande gekommen ist. Ihr habt Recht, dass das Café unsere Mühle ist. Klar. Alles andere ist frei erfunden.“
„Wie kommt es dann, dass die dargestellte Frau genau so ausschaut wie die Loni Schneider?“
„Du denkst also, dass die Geschichte eine Schlüsselerzählung ist, bei der man nur die fiktiven Namen austauschen braucht und schon wird daraus eine wahre Begebenheit?“ 
„Genau das denke ich auch“, sagte Vreni und beide nickten.
„Naja, so unrecht habt ihr auch nicht, aber es ist nur die halbe Wahrheit. Es ist nämlich umgekehrt: Loni Schneider ist nämlich der Mann und ich bin die Frau.“
Eva und Vreni hielten kurz inne, als ließen sie den Text noch einmal geistig Revue passieren. „Tatsächlich, das macht sogar noch mehr Sinn“, sagte Eva.
„Das ändert aber immer noch nichts daran, dass du Sex mit der Loni Schneider hast“, wandte Vreni ein.
Hans machte eine abfällige Handbewegung: „Alles Interpretation. Ich säe den Samen aus und alles was dabei rauskommt, passiert doch sowieso nur in eurem Kopf.“
Eva sah ihn beschwichtigend an: „Schon gut. Wir ziehen dich ja nur auf. Man braucht schon viel Phantasie, um aus dem Text eine Affäre zwischen dir und der Loni rauszulesen. Aber deiner Reaktion nach zu urteilen…“
„Eigentlich wollten wir dich etwas ganz anderes fragen“, sagte Vreni. Hans sah sie gespannt an.
„Schreib doch auch mal was über uns. Wir erleben so viele schräge Dinge jedes Wochenende, da müsste doch auch mal eine Kurzgeschichte drin sein, oder?“
„Vielleicht habe ich ja längst schon über euch geschrieben“, entgegnete er vieldeutig.
„Sicher nicht“, wandte Eva ein, „Wir haben so gut wie alles, was du ins Internet gestellt hast, gelesen und da taucht weder sie noch ich auf.“
„Ich glaube nicht, dass jemand wirklich will, dass über ihn geschrieben wird“, sagte Hans. „Ein guter Schriftsteller findet nämlich den wunden Punkt und schreibt etwas auf, das schmerzhaft ist, oder das als unwahr empfunden wird.“
„Dann schreib halt was lustiges“, sagte Vreni und lachte. „Du kannst uns ja lauter lustige Dinge tun lassen. Eine Tortenschlacht machen, zum Beispiel. Oder uns einen Clown frühstücken lassen.“
„Wie makaber“, sagte Eva und schüttelte sich.
„Vielleicht in einem anderen Leben“, sagte Hans. „Ich kann derzeit nichts lustiges schreiben. Alles ist irgendwie dunkel, auch wenn ich mit einer lustigen Ausgangssituation beginne.“
„Also bleiben wir beim Clown-Frühstücken. Passt doch, oder?“, Vreni lachte. „Verona, so heiße ich dann in der Geschichte, und Ave, so heißt Eva, saßen am gedeckten Frühstückstisch und hielten hungrig ihr Besteck fest umklammert in den Händen. Noch lachte der Clown, dem die Schminke langsam rot über den Mund tropfte.“
„Klingt sehr literarisch. Da hast du ja schon den Anfang deiner Geschichte“, sagte Hans.
„Stimmt. Vielleicht sollte ich selbst eine Geschichte über uns schreiben. Und du bist dann der Clown, aber ein trauriger, der sich nicht entscheiden kann, ob er ein gutes Mädchen mag, das ihm gefällt, oder doch ein Böses Mädchen, das einfach nur noch heiß ist." Hans Mund fühlte sich trocken an. Vrenis Blick blieb kühl, er schwor sich, damit aufzuhören, Texte ins Internet zu stellen. "Aber in Wirklichkeit ist der Clown nicht du, sondern die Loni Schneider, die wir frühstücken.“ Vreni und Eva lachten und reckten die geballten Fäuste, um sich abzuschlagen. „Der war gut“, sagte Eva, da läutete ihr Telefon.


Donnerstag, 14. Januar 2016

Klappentexperimente

Nichts wird jemals wieder so werden, wie es war. Und niemals war es schöner als jetzt. Diagnose Krebs. Hans weiß, dass seine Mutter sterben könnte. Was er nicht weiß: Welches Mädchen ist die richtige? Ellis, die in ihn verliebt ist, oder die geheimnisvolle Schönheit Loni Schneider. Hans Mutter hat schlechte Überlebenschancen, Loni Schneider einen Freund. 
Hans nimmt die Geschenke des Lebens an, als gäbe es kein Morgen. Feiern, Reisen, Weglaufen. Natürlich ist es eine bescheuerte Idee, mit beiden Frauen nach Paris zu reisen. Als auch Hans dies begreift, ist das Leben wie er es kannte, ein einziger Scherbenhaufen.



Die Stadt, der Frühling, ein Hauch von Liebe und die Diagnose: Hans Mutter hat Krebs. Statt sich in die schöne Ellis zu verlieben, stürzt er sich ins Chaos des Lebens. Feiern, Reisen, Weglaufen. Wie kann man das Leben ertragen, wenn die Mutter bald sterben könnte?
Als er Loni Schneider, die Freundin seines Kumpels kennenlernt, hofft er, sie könnte die Antwort darauf sein.  Doch er verliebt sich in sie. Während seine Mutter um ihr Leben kämpft, kämpft Hans mit der Liebe. 

Weitere Klappentexte:
http://drucktuns.blogspot.de/2015/11/welcher-klappentext-zu-sterne-sieht-man.html


Sonntag, 29. November 2015

Der ewige Kampf bis zur Fertigstellung eines Buches

Ein fast fünf Zentimeter hoher Stapel, 378 Seiten Manuskript sind fertig!

Gestern habe ich die letzten Zeilen zu „Sterne sieht man nur bei Nacht“ geschrieben. Das Manuskript liegt nun zum Lektorat bei meiner klugen Helferin Rebel. 
Viereinhalb Jahre Arbeit sind seit den ersten Ideen vergangen und es erscheint wieder wie ein Wunder, dass das Buch überhaupt fertig geworden ist. 
Denn ohne Verlag und Vorschuss oder reiches Erbe muss parallel weiter Geld verdient werden. Schließlich müssen Münder gefüttert und Kredite bezahlt werden. Und reichte die Sache mit dem schnöden Mammon nicht, verhinderten weitere Katastrophen den Schreibprozess: Während ich also eine Geschichte über den Tod der Mutter schrieb, verstarb mein Vater. Was nicht sehr hilfreich war, wenn man bereits fünf Jahre gebraucht hatte, um das schwere Thema Krebs und Sterben anzugehen. 
Und schließlich wurde ich selbst Vater. Was natürlich ein wunderschönes Ereignis war, in der Folgezeit aber die ohnehin schon knappe Schreibzeit noch mehr verkürzte. Aber ich machte das Beste draus, trieb ein minutiöses Zeitmanagement auf die Spitze und schrieb während jeder freien Minute, viel auch in der Elternzeit. 
Meine Schreibstube waren lange die Bankerl am Ettendorfer Kircherl. Ich schrieb im Lenz, im Schmuggler, im Lungau. Ich besprach die entstehenden Kapitel bei Norbert Niemann in Schrobenhausen, bei Arwed Vogel in Barliano und in seinen Kursen in München. Ich schrieb mit dem Ehrgeiz des Getriebenen der weiß, dass er gar keine Zeit zum Schreiben hat. Immer mit der Angst im Nacken, das Buch nie fertig zu bekommen. 
Mitten im Schreibprozess bekam ich die einmalige Chance, die Kleinstadtrebellen zu veröffentlichen. Leider mussten diese intensiv überarbeitet werden und plötzlich kämpfte sich einer, der keine Zeit zum Schreiben hatte, durch zwei Bücher gleichzeitig. 
Als 2014 das Buch fast vollendet war und die mühsame Überarbeitung begann, kehrte erneut der Krebs in meine Familie zurück. Das Buch blieb monatelang liegen, weil jedes Kapitel so schmerzhaft die Gegenwart beschrieb, dass ein literarisches Arbeiten mit dem Thema Krankheit nicht möglich war. 
Das Buch wurde zu meinem persönlichen Kampf. Meinem Kampf gegen das, was der Krebs und der Tod mit Angehörigen wie mir machten. Als ich aus meiner Fatigue erwachte, nahm ich den Kampf wieder auf. Den Sommer und Herbst über habe ich wieder regelmäßig überarbeitet und Lücken im Buch geschlossen. Nun also der letzte Satz. 
Diesen kann ich, ohne Spoilergefahr, schon mal verraten: „...und bis wir uns wiedersehen, halte Gott sie fest in seiner Hand.“

Mehr zu lesen gibt es auf www.bernhardstrasser.de

Mittwoch, 4. November 2015

Welcher Klappentext zu "Sterne sieht man nur bei Nacht" gefällt Euch am besten?

Liebe Mitleser/innen,

inzwischen wisst Ihr ja schon ein wenig, um was es in "Sterne sieht man nur bei Nacht" geht. Während ich inzwischen beim Überarbeiten im vorletzten Kapitel angekommen bin, möchte ich Euch schon mal einige mögliche Klappentexte vorstellen.
Natürlich interessiert mich:

  • Welcher Klappentext spricht Euch an?
  • Was findet Ihr gut, was fandet Ihr nicht interessant?
  • Was sollte Eurer Meinung nach im Klappentext nicht fehlen?
Hier die Vorschläge:

Klappentext Nummer 1: 


Wie geht man damit um, wenn man zu jung ist, um vernünftig zu sein, zu erwachsen um für immer jung zu bleiben, wenn man verliebt ist und erfährt, dass die Mutter sterben könnte?

Hans hat keinen Masterplan, wie er mit dem Tod, noch mit der Liebe umzugehen hat. Außer den, zu leben, als sei das Leben das einzige, was den Tod verdrängt. 
Er entscheidet sich gegen Ellis, das Mädchen das ihn liebt und stürzt sich tiefer in ein Leben, das er nicht mehr unter. Kontrolle hat, je weiter die Krankheit seiner Mutter voranschreitet. Als sie schöne, unerreichbare Loni Schneider in sein Leben tritt, hat Hans nichts mehr zu verlieren. Außer der Liebe. 

Klappentext Nummer 2:

Das Leben ist perfekt. Der Frühling kommt und Hans lernt mit Ellis ein Mädchen kennen, das ein verheißungsvolles Jahr verspricht. Doch schon am nächsten Tag ist alles anders. Er erfährt, seine Mutter hat Krebs und ahnt, nichts wird je wieder so sein, wie es war. 
Hans stürzt sich in ein Leben, in dem es keinen Tod geben darf. Er taumelt von Fest zu Fest, von Exzess zu Exzess und verliebt sich in Loni Schneider, die einen Freund und dunkle Geheimnisse hat. In Paris muss er sich zwischen ihr und Ellis entscheiden. Und als er begreift, dass zu Hause seine Mutter sterben wird, scheint alles zu spät zu sein. 

Klappentext Nummer 3: 

Das Leben könnte kaum schöner sein. Hans feiert von Fest zu Fest, die wundervolle Ellis verliebt sich in ihn und auch die geheimnisvolle Schönheit Loni Schneider wirbelt sein Leben durcheinander. Einen Sommer lang stürzt er sich von Abenteuer zu Abenteuer. Bis das wilde, gute Leben nach schwerelosen Tagen in Paris in einem Exzess zusammenbricht. Als er zurückkehrt, kann er seine triste Realität nicht länger verdrängen: Seine Mutter wird sterben und er muss eine Entscheidung treffen. 

Weitere Klappentexte: http://drucktuns.blogspot.de/2016/02/klappentextexperimente.html

Was meint Ihr? Ich freue mich über jeden Kommentar!

Wenn die Realität trauriger ist als die Fiktion

Das Ziel, ein lebensfrohes Buch zu schreiben, in dem es um Lebenslust und das Sterben gleichsam geht, war bereits sehr ambitioniert. Bis kurz vor Schluss hat das Schreiben und Überarbeiten auch gut funktioniert. Bis sich der Roman dem Thema Sterben annäherte. Denn, Spoiler hin oder her, im Buch muss sich Hans irgendwann mit dem Tod beschäftigen. 
Zwei völlig unvorhersehbare Dinge passierten, die mir aufzeigten, wie schwierig es ist, wenn man tatsächliche Ereignisse in ein Buch einfließen lässt. Es war von Anfang an heikel, die eigenen Erfahrungen zum Thema Auseinandersetzung mit dem Tod in die letzten Kapitel einfließen zu lassen. 
Mitten im Projekt, das sich bekanntlich mit der Krebserkrankung meiner Mutter auseinander setzte, starb plötzlich und unerwartet mein Vater. 
Eine Katastrophe. Nicht nur für die Fertigstellung dieses Buches. Die dramatischten Szenen waren zum Glück bereits vorformuliert, ein Überarbeiten, überhaupt, ein Fortsetzen des sehr persönlichen Projektes schien plötzlich unmöglich. In der Folgezeit konzentrierte ich mich auf den Mittelteil und aus "Loni Schneider in Paris" wurde statt eines größeren Kapitels ein eigener Roman im Roman, der als eigenständiges Buch für sich bestehen könnte. 
Als ich mich zwei Jahre später wieder den schwierigen Endkapiteln zuwenden wollte, erkrankte der Mann meiner Schwester an einem Hirntumor. Anstatt die herzzerfetzenden Krankenhausszenen am Krankenbett meiner Mutter zu überarbeiten, stand ich selbst mit meiner Schwester im Krankenhaus in der ständigen Angst, dieselben Ereignisse noch einmal zu erleben. 
So dauerte es ein weiteres Jahr, bis ich es wagte, den Text, der bereits in seiner Rohform sehr dicht und bewegend war, wieder zur Hand zu nehmen. 
Dringend zu vermeiden war für mich allerdings, dass es sich um ein autobiographisches Rührstück handelt, in dem der Autor um Mitleid bettelt. Ich hoffe, es gelingt mir, den Schwung und die Heiterkeit des Buches auch bis zur letzten Szene tragen zu können.