Sonntag, 18. Oktober 2015

Wie der Roman "Sterne sieht man nur bei Nacht" entstand

Viele Leser fragen sich: Wie entsteht eigentlich ein Roman? Ist erst die Idee da, bevor geschrieben wird? Kommt die Idee aus dem Nichts? Oder nimmt sich der Autor ein Thema vor und erarbeitet sich den Inhalt. Hier erzähle ich von den Entstehungstagen des Buches:


Den Grundriss des Romans kritzelte ich im Frühjahr 2011 auf einem Seminar in Passau auf ein Stück Papier. Seit Jahren spielte ich mit dem Gedanken, die Ereignisse des Jahres, in dem meine Mutter gestorben war, literarisch zu verarbeiten. Warum? Weil ausgerechnet dieses schreckliche Jahr gleichzeitig eines der schönsten meines Lebens gewesen ist. Und ich fragte mich: Wie ist das möglich? Trotz der schweren Erkrankung meiner Mutter. Oder war es gerade deswegen so schön?
Auf diesem Lehrgang in Passau notierte ich mir die wichtigsten Ereignisse der damaligen Zeit uns wusste sofort, da steckt bereits ein „Spannungsbogen für einen Roman“ drin. Ich überlegte mir schon damals zusätzlich eine Beziehungskonstellation, die die Hauptgeschichte bilden konnte. Hans war ziemlich schnell als eine Art literarisches Alter Ego gesetzt. Eine Ellis, von der ich noch nichts wusste bis auf den Namen, sollte ebenso auftreten. Dazu gab es noch eine Loni Obermaier. Eine sollte die „Gute“, die andere die „Böse“ sein. Der Charakter der beiden Mädchen wechselte im Laufe der kommenden Monate. Mal war die eine gut, dann wieder die andere. Bis aus Loni Obermaier eines Tages Loni Schneider wurde. Loni Schneider, die dunkle Gegenspielerin von Ellis, die folgerichtig Ellis Guthe heißen musste.

Ich begann mit einem literarischen Vorspann. Einer Geburtstagsfeier, auf der sich Hans und Ellis ein erstes Mal begegnen. Ein romantischer Spaziergang über die Weinleite. Der Vorspann sollte Lebensfreude, eine Prise Romantik im Sinne der Romantik des 19. Jahrhunderts beinhalten. Und bereits eine Ahnung des Todes, der für jeden unausweichlich ist.

Die erste Fassung nahm ich 2011 nach Schrobenausen zur Schreibwerkstatt von Norbert Niemann mit. Der Text wurde kontrovers diskutiert, Norbert Niemann nahm ihn in Schutz. Ich habe ihn dennoch fast bis zur Unkenntlichkeit umgeschrieben und eine völlig andere Erzählperspektive verwendet: Ein „Wir-Erzähler“ berichtet als allwissender Beobachter von der letzten Nacht in Hans‘ heiler Welt. Ob diese Erzählform auch in der Endfassung auftauchen wird, hängt von den Testlesern ab. Wenn Du Interesse hast, melde Dich schon mal bei mir!

Mehr vom Autor gibt es auf www.chiemgauseiten.de

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Wie man einen perfekten Romantitel finden kann

Wie finde ich den perfekten Romantitel? 

Diese Frage hatte ich mir und meinen Bloglesern immer wieder gestellt und es war ein langer Weg bis zum Titel "Sterne sieht man nur bei Nacht". Begonnen hatte das Schreiben des Romans unter dem Projekttitel "Das Leben". Im Laufe der Projektphasen hieß er "Wildes.Gutes.Leben", "Leben wegen Mama" und "Sternleuchten in der Dunkelheit".
Was hat es letztendlich mit dem Titel auf sich?
Eine literaturaffine Freundin hat mich darauf aufmerksam gemacht, ich solle doch einen schönen Satz, oder eine Schlüsselszene als Romantitel nehmen. 
Ein Schlüssel, der immer wieder im Roman vorkommt ist das Lied "Sing for Absolution" von Muse. Da der Titel "Absolution" zwar das Thema der Geschichte sehr gut trifft, aber eher nach Stieg Larson klingt, musste eine Zeile aus dem Song herhalten. Darin heißt es einmal: "Tiptoe to your room - a starlight in the gloom". Starlight in the gloom kann mit Sternleuchten in der Dunkelheit übersetzt werden.
Dieses Sternleuchten in der Dunkelheit wird Hans, dem Hauptprotagonisten, immer dann auffallen, wenn ihm in schrecklichen Stunden etwas Wunderschönes widerfährt. Die Schönheit des Sternleuchtens ist gleichzeitig nur bei Nacht zu sehen. Übersetzt man die poetische Sprache in einfaches Deutsch, kann man schlicht sagen: Sterne sieht man nur bei Nacht.
In diesem einen Satz steckt der gesamte Inhalt des Romans: Die Nacht symbolisiert die Krankheit. Die Sterne die Schönheit des Lebens. Eine Schönheit, die Hans ohne die Krankheit seiner Mutter nie so intensiv empfunden hätte.
Nach langer Suche kann ich nun mit Fug und Recht behaupten, den perfekten Romantitel gefunden zu haben.


Montag, 5. Oktober 2015

Sterne sieht man nur bei Nacht

So könnte das Buch aussehen
Zwei Jahre ist es her, seit die Kleinstadtrebellen Gestalt annahmen und Dank Eurer Hilfe letztendlich tatsächlich gedruckt wurden. 
Damals war bereits das nächste Projekt in Arbeit. Inzwischen hat es die Endphase erreicht. Nachdem ich immer wieder gefragt werde, ob es bald eine Fortsetzung der Kleinstadtrebellen gibt, hier die klare Antwort: Nein. Eine weitere Geschichte mit Peter, Justin und Greta wird es nicht geben. Aber es wird eine Geschichte im Geiste der Kleinstadtrebellen geben, die man so umschreiben könnte: Wie die Kleinstadtrebellen erwachsen werden mussten.
Und so wird der Roman heißen: Sterne sieht man nur bei Nacht.
Mehr dazu demnächst!
Haltet Euch auch über www.bernhardstrasser.de auf dem Laufenden!